Montag, 3. Juni 2013

Fotografie und die Zeit

Es ist mit der Zeit kein leichtes Spiel. Generell nicht und in der Fotografie auch nicht.

Den Auslöser zu drücken dauert gerade mal eine Sekunde, aber wie viel Zeit braucht es um überhaupt so weit zu kommen?
Nun, das ist zum einen von der jeweiligen Situation abhänging, zum anderen von der Technik. Im Urlaub beispielsweise, macht man fast permanent Fotos... Kirche, Strand, die leckere Pizza, die Promenade, die Fußgängerzone, hier ein Museum, da eine Statue, und so weiter.... aber wie viel davon wurde tatsächlich fotografiert und wie viel nur geknippst?
Wie viele Weitwinkelfotos gibts zum Beispiel vom Stephansdom? Vermutlich Millionen. Hinhalten, abdrücken, drauf ist er.
Und wie viele Detailaufnahmen gibts von ihm? Wahrscheinlich nur wenige hunderttausend. Denn eine Perspektive zu finden, die nur einen Ausschnitt des Doms zeigt, und vor allem einen Ausschnitt der ihn als Stephansdom identifiziert ist nicht einfach, und damit auch mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden. Und wer nimmt sich denn schon die Zeit, wenn es ohnehin nur darum geht, ihn der Tante daheim beim Nachmittagskaffee zu zeigen.

Aber warum nimmt man sich die Zeit nicht? Andere Hobbys betreibt man ja auch nicht auf "Husch - Husch - Basis" oder wie viele Leute sprinten 10km täglich, weil Joggen zu lange dauert....?

Knippsen macht Spaß, keine Frage,  und viele wollen auch gar nicht mehr, aber wie stehts mit denjenigen die mehr wollen? Diejenige die dem Knippsen verfallen sind, aber eigentlich fotografieren wollen? Tja da gibts vermutlich keine Patentlösung, mir z.B. hat unter anderem der vermehrte Einsatz von Festbrennweiten geholfen. Vielleicht nicht gerade im Urlaub da will man auch mit Festbrennweite so viel wie möglich festhalten, aber bei Familienfeiern, oder bei Treffen mit Freunden, ist ein 50mm Objektiv gold wert. Man bekommt nicht alles drauf was man gerne drauf hätte, aber dafür gefallen einem die Fotos die man bekommen hat, umso besser, schließlich hat man dafür auch "gearbeitet". Man hat sich die Zeit genommen, die richtige Perspektive gesucht, und im richtigen Moment abgedrückt, fast ein wenig wie auf Großwildjagd, nur ohne tote Tiere.

Und auch die Möglichkeiten die einem die Kamera bietet lernt man dabei ganz neu kennen, als Bonus so zu sagen.

Zeit kann aber nicht nur knapp sein, sondern sie kann auch ein Miststück sein. Wenn man auf ein neues Objektiv wartet z.B. da beginnt die Zeit dahinzurobben, als hätte man ihr beide Beine gebrochen... aber dennoch sie wird vorübergehen, und das Objektiv wird kommen. Hoffentlich bald!


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